Online-Sportzeitung für den Norden 30_15 - page 12

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Hofmann mit dem goldenen Tor
Dortmund geht mit 1:0-Sieg
in das Qualifikations-Rückspiel
Wolfsberger AC –
Borussia dortmund 0:1 (0:1)
Wolfsberger AC:
Kofler ‒ Berger,
Sollbauer, Hüttenbrenner, Palla ‒
Standfest (90. Tschernegg) ‒ Zün-
del, Seidl, Putsche (70. Trdina),
Wernitznig (81. Jacobo) ‒ Silvio
Carlos de Oliveira.
Trainer:
Dietmar
Kühbauer
Borussia dortmund:
Bürki ‒
Piszczek, Sokratis Papastathopou-
los, Hummels, Schmelzer ‒ Gün-
dogan, Weigl (66. Castro) ‒ Hof-
mann (66. Kagawa), Reus (80.
Kampl), Mkhitaryan ‒ Aubameyang.
Trainer:
Thomas Tuchel
Schiedsrichter:
Davide Massa (Ita-
lien)
Zuschauer:
30.250
Tor:
0:1 Hofmann (14.)
Gelbe Karten: Zündel (1. Gelbe
Karte) ‒ Weigl (1. Gelbe Karte),
Hummels (1. Gelbe Karte)
Weil sie die Wolfsburger nicht
schlugen, müssen sie nun die
Wolfsberger aus dem Weg räumen,
um in den Play-Offs um den Einzug
in die UEFA-Europa-League kämp-
fen zu dürfen. Die Rede ist von Bo-
russia Dortmund, das am 30. Mai
das DFB-Pokal-Endspiel der ver-
gangenen Saison gegen den VfL
Wolfsburg mit 1:3 verloren (neu-
Sport berichtete) und dadurch die
Direkt-Qualifikation für die Europa-
League verpasst hatte. Die Borus-
sen stiegen In der Dritten Qualifi-
kationsrunde ein und gastierten am
Donnerstagabend zum Hinspiel
beim Wolfsberger AC. Der Empor-
kömmling hatte sich als Tabellen-
Fünfter der Ersten Liga Österreichs
im Mai 2015 erstmals überhaupt in
seiner Geschichte für den Europa-
pokal qualifiziert.
Natürlich galten die Dortmunder als
klarer Favorit. Die Wolfsberger hat-
ten aner den Vorteil, dass sie zuvor
schon vier Pflichtspiele absolvier-
ten. Zum Liga-Auftakt gab es eine
0:2-Heimpleite gegen Austria Wien,
in der Ersten Runde des nationalen
Pokalwettbewerbs einen 6:0-Sieg
bei ASKO Köttmannsdorf und in der
Zweiten Europa-League Qualifika-
tionsrunde zwei Siege gegen den
ukrainischen Vertreter Schachtjor
Donezk (1:0 auswärts, 2:0 daheim).
In der Klagenfurter Hypo-Group-
Arena hätte der Deutsche Bundes-
ligist schon in der zweiten Minute
in Führung gehen können: Marco
Reus fand mit einem Diagonalpass
Jonas Hofmann, dessen scharfe
Flanke Pierre-Emerick Aubamey-
ang in der Mitte per Kopf noch er-
reichte ‒ allerdings köpfte er knapp
rechts vorbei. Die Dortmunder lie-
ßen den Ball danach gut durch die
eigenen Reihen laufen, In der zwölf-
ten Minute verpasste Aubameyang
eine Rechtsflanke von Lukasz
Piszczek noch knapp und Julian
Weigl, der überraschend im Mittel-
feld begann, zielte knapp am rech-
ten Pfosten vorbei.
In der 14. Minute gingen die Gäste
dann in Führung: Aubameyang
spielte im linken Mittelfeld einen
Steilpass. Reus stand im Abseits,
griff aber nicht aktiv ins Spielge-
schehen ein, so dass Henrikh Mkhi-
taryan den Ball aufnehmen und un-
eigennützig querlegen konnte zum
mitgelaufenen Hofmann. Weil
WAC-Keeper Alexander Kofler dem
über links in den Strafraum eindrin-
genden Mkhitaryan entgegenge-
stürzt war, hatte Hofmann keine
Mühe mehr, den Ball ins verwaiste
Gehäuse einzuschieben. Somit war
das wichtige und doppelt wertvolle
Auswärtstor den Dortmundern
schon nach einer knappen Viertel-
stunde gelungen! Die Borussen
spielten auch nach ihrer Führung
weiter couragiert nach vorne. So
wäre sogar ein 0:2 möglich gewe-
sen, doch Mats Hummels köpfte
nach einem Eckstoß von Reus
knapp über die Latte (23.). Nach-
dem Aubameyang für den Ge-
schmack des italienischen Schieds-
richter-Gespanns bei einem langen
Pass von Hummels etwas zu früh
gestartet und deshalb von Referee
Davide Massa wegen einer Abseits-
stellung zurückgepfiffen worden war
(27.), startete der Gabuner zwei Mi-
nuten später einen Tick zu spät.
Deshalb fehlte Aubameyang der
entscheidende Tick, um eine Links-
flanke von Mkhitaryan, der in der
ersten Halbzeit einen sehr agilen
und guten Eindruck hinterließ, noch
zu erreichen.
Nachdem Torschüsse von Mkhita-
ryan (32.) und Hofmann (34.) je-
weils von der vielbeinigen Abwehr
der Österreicher noch abgeblockt
worden waren, gab es in der 38.
Minute so etwas wie die erste nen-
nenswerte Offensivaktion der Haus-
herren. Einen Freistoß von Chris-
toph Wernitznig wehrte der neue
BVB-Torwart Roman Bürki (der
Schweizer erhielt den Vorzug vor
Roman Weidenfeller, der dafür im
Rückspiel daheim spielen soll) aber
sicher mit seinen Fäusten ab. So
wurden die Seiten beim Spielstand
von 0:1 gewechselt, der bis dahin
auch vollkommen verdient war.
Das, was der neue Borussen-Trai-
ner Thomas Tuchel dann in der
zweiten Halbzeit von seinem Team
sah, konnte ihm aber nicht gefallen.
Zwar hatten die Gäste zunächst
weiterhin mehr Ballbesitz, doch in
der 61. Minute hätte das 1:1 fallen
müssen: Nach einem perfekten,
schnell ausgespielten Angriff der
Wolfsberger tanzte Manuel Seidl
gleich mehrere Dortmunder aus
und bediente dann Thomas Zündel,
der den Ball aber von halbrechts
aus freistehend über das kurze Eck
jagte. Nun drängten die Wolfsber-
ger auf den Ausgleich, doch Seidls
Freistoß parierte Bürki (65.) und
nach einem gewagten Klärungsver-
such von Marcel Schmelzer, der
fast im eigenen Tor gelandet wäre,
blockten die Dortmunder Joachim
Standfests Nachschuss kurz vor
der eigenen Torlinie (70.), Eine Mi-
nute später klärte Mkhitaryan nach
einem Eckstoß Tadej Tdrinas Kopf-
ball per Kopf ebenfalls auf der Tor-
linie ‒ hier waren die Borussen
gleich mehrmals im Glück.
Fakt ist: Der 1:0-Sieg ist für die
Dortmunder eine exzellente Aus-
gangsposition, um am Donnerstag,
6. August im Rückspiel (Anpfiff:
20.30 Uhr im Signal-Iduna-Park) die
Play-Off-Runde zu erreichen.
BS
Feierte im ersten Pflichtspiel als Borussia-Trainer einen 1:0-Sieg: Thomas Tu-
chel. Foto: BS (Archiv)
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