Online-Sportzeitung für den Norden 30_15 - page 25

KATAMARAN WelTMeiSTeRSCHAfT
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ein Segelsommer der Spitzenklasse
167 Katamarane ermittelten
in der Kieler Förde ihre Weltmeister
Der Segelsommer 2015 in Kiel war
noch spektakulärer als in den ver-
gangenen Jahren. Denn nach den
Segelsport-Veranstaltungen im
Rahmen der Kieler Woche und der
J/80-Weltmeisterschaft sorgen die
Formula18-Katamarane für einen
weiteren Höhepunkt der Saison.
Acht Tage lang richtete der Kieler
Yacht-Club Vom 11. bis zum 18.
Juli werden vom Kieler Yacht-Club
an der Kieler Förde die Weltmeis-
terschaft aus. Zunächst hatten die
Organisatoren „bis zu 200“ Kata-
marane erwartet. Am Ende kamen
immerhin 167 Katamarane, die in
15 Rennen ihre Weltmeister ermit-
telten. Damit zeigte sich einmal
mehr, dass das Konzept der „For-
mula 18“ noch immer aufgeht und
die Formula 18-Katamarane noch
immer zu einer der abgesagtesten
Bootsklassen der Welt gehören.
Besonders reizvoll wurde das Auf-
einandertreffen der vielen 167
Zweirümpfer dadurch, dass die
Top-Profis eben nicht unter sich
blieben, sondern zahlreiche Hobby-
Segler das Feld aufmischten. Be-
achtlich war, dass der Australier
Glenn Ashby, der als einer der bes-
ten Segler auf der Welt gilt und
schon zahlreche hochdekorierte
Preise gewann, In Kiel startete, ob-
wohl er kurz darauf am „America's
Cup World Series“ teilnahm. Am
Ende kam der Segel-Star fünften
Kontinent als Dritter noch auf das
Siegerpodest.
Den ersten Platz belegte die nie-
derländische Crew um Gunnar Lar-
sen mit „Nacra“, die damit ihren be-
reits im Vorjahr gewonnenen Titel
verteidigte. Larsen, der als Werks-
fahrer und Entwickler für „Nacra“
tätig ist, und Ferdinand van West
segelten bereits am zweiten Wett-
kampftag an die Spitze ‒ und diese
hatten sie auch am Wettkampfende
noch inne. Auch der zweite Platz
ging an ein niederländisches Team,
das vom Steuermann Oscar Zee-
kant angeführt wurde. Als bestes
Deutsches Team kamen die Brüder
Helge Sach und Christian Sach
(Zarnekau), die beide für den Lü-
becker Yacht-Club starten, auf den
achten Rang. Zunächst konnten die
Sach-Brüder, die über die größte
internationale Erfahrung in der F18-
Klasse verfügen, auf eine noch
bessere Platzierung hoffen, nach-
dem sie am ersten Tag weit vorne
zu finden waren. Doch dann gab
es neben einem Frühstart auch ei-
nen 24. Platz, der dafür sorgte dass
die Sach-Brüder aus den Top-Zehn
herausrutschten.
Das Team Robert Schütz
(Krefeld)/Rabea Kühl (Flensburg),
denen vorab ebenfalls eine Top-
Platzierung zugetraut war, bestä-
tigten diese Einschätzung: Mit dem
16. Rang waren sie das zweitbeste
deutsche Team. Jörg Gosche/Han-
nes Pegel (Schilksee), die ebenfalls
als Anwärter auf einen der vorderen
Plätze galten, erwischten ebenfalls
einen hervorragenden Start. Am
Ende kamen die Bremer mit „El
Friede“ auf den 35. Platz. Das deut-
sche
Nachwuchs-Duo
Finn
Heeg/Merle Baars, das auch schon
viele Meilen mit dem olympischen
„Nacra 17“ absolvieren konnte,
konnte am Ende einen hervorra-
genden 20. Platz erreichen.
Das Regattagebiet vor Kiel war da-
mit für eine Woche das Mekka der
schnellen Kat-Segler. 200 Crews
wären maximal bei dieser WM zu-
gelassen gewesen; die Teilnehmer-
zahl der einzelnen Nationen richtet
sich dabei grundsätzlich an der ent-
sprechenden Flottengröße aus.
Deutschland konnte laut nationaler
Klassenvereinigung als Gastgeber-
land das Doppelte seines üblichen
Kontingents stellen und war des-
halb mit 50 (!) Katamaranen am
Start. Weitere große Flotten kamen
aus den Niederlanden und aus
Frankreich, die ebenfalls das ihnen
zustehende Kontingent ausschöpf-
ten ‒ wie schon in den letzten Jah-
ren, wenn die WM in Zentraleuropa
ausgerichtet wurde. Zudem kamen
auch Top-Teams aus Übersee,
Der Berliner Thomas Haupt (links) belegte am Ende den 158. Platz. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv)
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